Meditation und Yoga: Kurzurlaub für die Seele

Kleine Fluchten aus dem Alltag sind wichtig für das körperliche und seelische Wohlbefinden. Das muss nicht der mehrtägige oder -wöchige Urlaub sein, es kann auch eine kleine, dafür aber regelmäßig unternommene Reise nach innen sein: Bewusstseinserweiternde Techniken wie Yoga und Meditation haben Hochkonjunktur in einer Zeit, in der sich die Räder des Lebens immer schneller zu drehen scheinen und sich viele Menschen von den Anforderungen des Alltags überlastet fühlen.

© Rainer Berg/Westend61

Ein Weg zum Einklang mit sich selbst

Einfach mal einen Schritt zurücktreten, durchatmen und die Situation mit etwas gesunder Distanz betrachten, wenn einen die Stresslawine zu überrollen droht – oft einfacher gesagt als getan. Denn Achtsamkeit, also das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment, ist eine Tugend, die wir modernen Menschen oft verlernt haben und die eingeübt sein will. Meditation und Yoga haben in nicht zufällig so viele Anhänger und sind keineswegs kurzlebige Trends, sondern Ausdruck des Wunsches nach körperlicher und seelischer Harmonie.

Meditation ist eine seit Jahrhunderten in vielen Religionen praktizierte spirituelle Übung. Sie zielt darauf ab, durch Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen den Geist zu sammeln und einen Bewusstseinszustand der Stille und gedanklichen Leere zu erreichen. Im Buddhismus und Hinduismus gilt Meditation als ein wesentliches Mittel auf dem Weg zur Erleuchtung. Losgelöst vom religiösen Aspekten oder rein spirituellen Zielen, haben sich Meditationstechniken in der westlichen Welt schon lange als Mittel zur Verbesserung von Ausgeglichenheit und Wohlbefinden etabliert.

© Kniel Synnatzschke/Westend61

Yoga: Physisches Training und innere Einkehr

Während die passive Form der Meditation mit dem stillen In-sich-selbst-Versenken in Bewegungslosigkeit arbeitet, gehört zu den Techniken der aktiven Meditation das Element der Bewegung. Die bekannteste Form aktiver Meditation ist Yoga. Die unterschiedlichen Ausprägungen dieser aus der alten indischen Lehre stammenden Technik finden bereits seit dem 19. Jahrhundert auch in Europa Anwendung und wurden hier, angereichert mit Einflüssen aus der esoterischen Bewegung und aus der Psychologie, für die westlichen Lebensverhältnisse angepasst.

Manche Yoga-Richtungen legen den Schwerpunkt auf die geistige Konzentration, andere eher auf die körperlichen Übungen. Die bekannteste Form des „sportlichen“ Yogas ist das Hatha-Yoga. Westliche Formen des Yogas sind also gewissermaßen ein verbindendes Element zwischen modernen Fitnesstrends und fernöstlicher Spiritualität, kombinieren physisches Training mit innerer Einkehr. Viele Yogakurse werden von den Krankenkassen im Rahmen gesundheitlicher Prävention bezuschusst.

Es muss aber nicht immer Yoga sein, um mit sanfter Bewegung zum inneren Gleichgewicht zu finden: Auch ein Gang durch den Wald, eine Wanderung durch eine reizvolle Landschaft, der Ausblick vom zu Fuß erklommenen Gipfel eines Berges oder der an einem frischen Frühlingsmorgen mit dem Rad zurückgelegte Weg zur Arbeit können entspannend und beruhigend wirken.

© Peter Scholl/Westend61

Ruheinseln im Alltagstrubel schaffen

Für den Fotografen bietet das Themenfeld Yoga und Meditation, oft im Zusammenhang mit Trends wie „Achtsamkeit“, „Bio“, „Entschleunigung“ oder „Fitness“, ein Betätigungsfeld mit großer Variationsbreite und Motivvielfalt: Es kann beispielsweise ein Mensch sein, der entspannt unter einem Baum liegt, sich den Hut über das Gesicht gezogen hat und den Herrgott einen lieben Mann sein lässt. Aber auch andere Motive aus dem Themenfeld, „Sommer, Sonne, Natur“ eignen sich gut als Hintergrund. Schwierige, mitunter akrobatisch anmutende Yoga-Übungen sind immer ein Blickfang – noch dazu, wenn sie anstatt in freier Natur etwa auf einem Küchentisch oder in einem Büro praktiziert werden und so ein thematischer Kontrast mit der Alltagswelt im Hintergrund erzielt wird. Das funktioniert auch beim Bild mit dem Angestellten, der sich mal kurz „ausloggt“ und am Boden sitzend neue Kräfte sammelt, während um ihn herum der Arbeitstrubel weiterläuft; oder beim Kreativen am Computer, der sich für ein paar Minuten „abstöpselt“, seinen Kopf leermacht und damit Raum für neue Ideen schafft.

Viele mögliche Motive, eine Botschaft: Kleine Ruheinseln für eine Verabredung mit sich selbst lassen sich überall finden. Man muss sich nur ein wenig Zeit dafür nehmen.

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