Raus aus dem Hamsterrad, rein in die Stock-Fotografie!

Bei Westend61 sind mehr als 400 internationale Fotografen beheimatet. Jeder Einzelne trägt mit seiner Individualität, seiner Lebenseinstellung und seinem Werdegang zur großen Vielfalt unserer Bildkollektion bei.
Wir haben mit unserem Fotografen Steve Brookland gesprochen, der uns einen Einblick in sein spannendes Lebens- und Arbeitsmodell gewährt hat.

© STEVE BROOKLAND/Westend61

Schon in der Schule hat sich Steve mit visuellen Medien auseinandergesetzt und zwar als Kameramann bei diversen Filmprojekten. Er drehte Musikvideos, Künstlerportraits und Kurzfilme und wurde nach dem Schulabschluss als Videojournalist tätig. Über Umwege landete er dann später bei einem Kölner Fotografen als Assistent. Danach folgten drei weitere Jahre als freier Assistent für mehr als 50 verschiedene Fotografen in der ganzen Welt. In dieser Zeit verschaffte er sich einen intensiven Einblick in die Fotografie, der ihm den Weg in die spätere Selbständigkeit als Fotograf und Filmemacher ebnete. Neben dem Erlernen des klassischen Handwerks war es für Steve während dieser Zeit besonders inspirierend zu erleben, wie individuell jeder Fotograf mit seinen Kunden umging.

Seit nun 18 Jahren ist Steve mit seiner Frau Rike zusammen, die sich um den kompletten Ablauf vor und nach der Produktion kümmert und als Creative Retoucherin aktiv mitarbeitet. Nicht zuletzt deshalb ist er heute erfolgreich als Fotograf und Filmemacher für verschiedene Kunden unterwegs.

Aber nicht immer lief alles problemlos. Als ihm vor ungefähr drei Jahren zwei seiner umsatzstärksten Kunden überraschend wegbrachen, hat er seine gesamte private und berufliche Lebensplanung noch einmal neu überdacht. Einerseits war er von den Aufträgen seiner Kunden abhängig und fühlte sich  andererseits durch die viele Arbeit wie in einem Hamsterrad. Er begann sich die Frage zu stellen, ob man arbeitet, um zu leben oder lebt, um zu arbeiten –  zumal er auch noch wenig Zeit für seine Familie hatte.

„Ich befasste mich mit alternativen Lebensmodellen, dem Thema Minimalismus und der Frage, was mich letztlich persönlich glücklich macht.“

Gemeinsam mit seiner jungen Familie fasste Steve den Entschluss, die Zukunft ortsunabhängiger und freier zu gestalten. Er wollte von überall aus arbeiten können. So entwickelte sich langsam die Idee, neben der Auftragsfotografie auch in die Stockfotografie einzusteigen.

Zufällig fiel ihm ein, dass er einige Jahre zuvor eine Anfrage von Westend61 erhalten hatte. Damals war er an einer Zusammenarbeit nicht interessiert, denn Stockfotografie spielte zu dieser Zeit eine eher untergeordnete Rolle für ihn. Das lag am negativen Image der Microstock-Agenturen und an der weit verbreiteten Meinung, erfolgreiche Werbefotografen würden „keinen Stock machen“ und wenn dann nur unter falschem Namen.

Aufgrund seiner veränderten Lebenssituation beschloss Steve, der Stockfotografie doch noch eine Chance zu geben. Die Unabhängigkeit von Aufträgen empfand er jetzt als sehr reizvoll.

„Bereits nach meiner ersten Produktion war für mich klar, dass ich mir ein Portfolio bei Westend61 aufbauen werde.“

Die Freiheit, zu produzieren, was man will und dabei spontan und kreativ sein zu können, schätzt Steve mittlerweile sehr. Im Gegensatz zur Auftragsfotografie ist er nicht in ein enges Korsett eingebunden. So kann er sich nun dem widmen, was ihn an der Fotografie fasziniert, nämlich dem Entdecken von besonderen Momenten, die er in seinen Stockfotos festhält.

© STEVE BROOKLAND/Westend61
© STEVE BROOKLAND/Westend61

Steves Bilder sind sehr ausdrucksstark und lebendig und stellen den Menschen in den Mittelpunkt. Er setzt sich gerne mit ihnen auseinander, hört ihnen zu und nimmt ihnen damit die anfängliche Scheu vor der Kamera. Er will Stimmungen und das Einzigartige seiner Modelle einfangen und das gelingt nur, wenn die Chemie stimmt.

„Ein gutes Stockfoto verkauft sich gut. Verkauft sich ein Bild nicht, ist es kein gutes Stockfoto. So einfach ist das.“

Seine Produktionen finden oft spontan statt. Zum Beispiel dann, wenn er eine gute Location gefunden oder einen besonderen Menschen getroffen hat. Nachdem er eine Idee entwickelt hat, überlegt sich Steve einen roten Faden, ruft sein Team zusammen und organisiert eventuell die Requisiten. Dann erstellt er eine Motivliste mit Schlagwörtern, recherchiert im Internet nach themenverwandten Motiven und los geht’s! Die Liste dient aber nur als sehr grober Leitfaden. „Meistens vergesse ich sie in meiner Hosentasche“, gesteht er uns mit einem Augenzwinkern. Seine Lust und der Spaß am Fotografieren bei den Produktionen lässt ihn manchmal vergessen, dass er ein bestimmtes Motiv schon längst im Kasten hat. Michael Kopal, sein Art Director von Westend61, muss ihn dann hin und wieder freundlich bremsen und an seinen Leitfaden erinnern.

Obwohl er früher sehr viel mit mobilen Blitzen gearbeitet hat – teilweise waren bis zu acht oder mehr Blitzlichtlampen im Einsatz – arbeitet Steve heute eher mit natürlichem Licht und Festbrennweiten. Letztere zwingen den Fotografen dazu, sich am Set zu bewegen. „Das führt nicht selten zu spontanen und besonderen Bildern“, sagt Steve.

© STEVE BROOKLAND/Westend61

„Ich bin einfach viel in der Welt unterwegs und versuche regelmäßig Stockfotos zu produzieren.“

Ob es eine Villa auf Bali oder ein Hochhausdach in Bangkok ist, Steves Locations sind oft außergewöhnlich, manchmal sogar exotisch. Seine Modelle sind meist sehr charismatisch und strahlen viel Persönlichkeit aus. Steve weiß aus seiner Erfahrung in der Werbebranche, welche Gesichter gefragt sind. Er ist ständig auf der Suche nach ihnen und findet sie im täglichen Leben. Seine Frau Rike ist oft diejenige, die den ersten Kontakt herstellt, „denn sie kann das irgendwie besser“, fügt er grinsend hinzu.

© STEVE BROOKLAND/Westend61

„Westend61 ist fair, innovativ und vor allem ein Local Hero.“

Für Steve fühlt sich die Zusammenarbeit mit Westend61 nach Familie an. Der Austausch und die Kommunikation zwischen den Fotografen und der Agentur sind für ihn einmalig. „Oft haben ja Fotografen Angst, andere könnten ihnen eine Idee klauen und sie wittern überall Konkurrenz, aber bei Westend61 fühlt man sich einfach als Teil einer großen Gemeinschaft.“ Und eine Tatsache empfindet Steve als etwas ganz Besonderes. Westend61 ist für ihn eine Agentur, die weiß, was das Wertvollste für sie ist, nämlich ihre Fotografen.

In Zukunft will Steve sein Portfolio bei Westend61 weiter ausbauen und sich auf die Lifestyle-Fotografie konzentrieren. Sein Ziel ist es, bis zum Jahresende seinen gesamten Lebensunterhalt über die Einnahmen bei Westend61 zu bestreiten. Das klingt vielversprechend und die Agentur wird ihn dabei unterstützen, wo es nur geht!

Übrigens: Zur Zeit arbeitet Steve an der Entwicklung eines Online-Kurses, bei dem er all sein Wissen zum Thema „erfolgreiche Lifestyle-Stockfotografie“ vermitteln will. Wenn es soweit ist, werden wir hier darüber berichten.

Hier geht es zum Westend61 Portfolio von Steve.

Kristian Peetz

Seine Leidenschaft für Fotografie hat Kristian schon mit zarten 15 Jahren entdeckt. Seit früher Kindheit hatte er die Gelegenheit, an viele Orte dieser Welt zu reisen. Dadurch bekam er die Chance, seinen Blick zu trainieren und offene Augen dafür zu haben, besondere Momente mit seiner Kamera einzufangen. Seiner Meinung nach geht es in der Fotografie vor allem darum, solche Momente zu konservieren und Erinnerungen einzufangen, um später die Emotionen, die man an bestimmten Orten und Plätzen hatte, wieder zum Leben zu erwecken.