Es ist so weit: Let‘s celebrate!

Gerade noch hatten wir den Jahrhundertsommer, gefolgt von ein paar unangenehmen nasskalten Tagen, und jetzt steht die Weihnachtszeit vor der Tür. Dass die Zeit ein besonders flüchtiges Phänomen ist, wissen wir, aber in diesen Tagen ist ihre Rasanz schon ganz schön mächtig. Ehrlich gesagt: Wir sitzen in der Redaktion, arbeiten natürlich fleißig, aber fragen uns, was wir denn nun schon über Weihnachten schreiben können. Klar, wir freuen uns alle, vertilgen gemütlich Jahreszeit-gerecht Mandarinen, und wir sind auch schon bereit, den Keks beim Kaffee gegen Lebkuchen zu tauschen: aber Weihnachten, so richtig, jetzt schon?

Das Fest: eine geliebte Tradition

Na klar, Weihnachten kann eigentlich nie zu früh kommen, und wir freuen uns schon alle sehr auf die gemeinsame Zeit mit der Familie, die Couchtage, die langen Spaziergänge im verschneiten Wald und die üppig gedeckten Tische zum Abendessen. Weihnachten ist doch auch immer wieder etwas Feierliches. Da herrscht Glanz, und es duftet. Zugegeben, es gibt auch die Fraktion der X-mas-Skeptiker, die Weihnachten meist, etwas negativ gestimmt, mit Routine oder Gewohnheit verbinden. Doch vielleicht kann man Letzteren etwas Begeisterung einhauchen, wenn sich der Blick auf die schönen Feiertagsbräuche anderer Länder richtet.

Unsere Nachbarn: Wie sie feiern

In Polen zelebriert man Weihnachten mit einem besonderen Ritual. Die Weihnachtstage sind natürlich ein Fest im Kreise der Großfamilie, es wird auch darüber hinaus an die Mitmenschen gedacht. So planen unsere Nachbarn immer ein Gedeck mehr ein, falls unerwarteter Besuch ins Haus steht. Ein Zeichen von Gastfreundschaft und Nächstenliebe.

Etwas skurriler, aber nicht minder schön, hält man es in Estland mit dem Festtagsessen. Das was übrig bleibt, wird nicht direkt entsorgt, sondern es wird über Nacht auf dem gedeckten Tisch stehen gelassen. Die Esten glauben, dass die Geister verstorbener Verwandter, Bekannter und Freunden zu Besuch kommen, um etwas zu essen und auf diesem Wege am Weihnachtsfest teilzunehmen.

Ein paar nordische Länder sorgen für kleine Weihnachtsüberraschungen. So finden wir in Finnland den Vorgänger von „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“, namens „Petteri Punakuono.“ Das Besondere an ihm ist sicherlich seine Frau, die auf den schönen Namen „Joulumouri“ hört und ein hervorragendes Weihnachtsporridge zubereiten soll.
In Schweden nimmt das Fernsehen eine große Rolle an Heiligabend ein. Am Abend vor Weihnachten wird die „Bingo Lotto“-Lotterie im Kreise der Familie geschaut, während am 24. Dezember ab 15 Uhr Donald Duck das Programm bestimmt. Ja, richtig – die Schweden feiern seit den sechziger Jahren mit dem bekanntesten Erpel der Welt.

Und etwas weiter weg …

In Mexiko müssen sich die Menschen ganz schön gedulden, wenn es um das Auspacken der Geschenke geht. Die neuntätigen „Posadas“, die am 15. Dezember startenden Festlichkeiten, symbolisieren die Herbergen-Suche von Maria und Josef. Diese endet mit der Geburt von Jesus am Heiligen Abend, um Mitternacht und bis dahin wird eben auch mit den Geschenken gewartet.

In El Salvador veranstalten Kinder und Erwachsene Feuerwerk auf den Straßen. Traditionell werden sautierte Truthahnsandwiches in einem Baguette, mit Salatblättern und Radieschen, gegessen. Getrunken wird meist heiße Schokolade, Ananassaft, salvadorianischer Horchata (Erdmandelmilch) und Kaffee. Andere Länder, andere Sitten: könnte man meinen. Doch ehrlich: Eigentlich wäre es doch mal nett, ein anderes Weihnachtsfest mitzuerleben.

Die Strahlkraft des Weihnachtsfestes ist unglaublich mächtig. Das sieht man speziell in China und Taiwan, denn eigentlich gibt es das Fest dort nicht. Das hindert einen Teil der Bevölkerung aber nicht daran, es trotzdem im privaten Rahmen zu feiern. Der 25. Dezember ist der offizielle Verfassungstag und wird von vielen Menschen einfach zu Weihnachten umgemünzt. Im übrigen ist Südkorea das einzige ostasiatische Land, das Weihnachten als Feiertag anerkennt.

Na, seid Ihr in Stimmung?

Diese Liste könnte noch ewig weitergehen. Die Welt ist voll von schönen großen und kleinen Festtags-Kuriositäten. Wir hoffen, wir haben euch ein wenig neugierig gemacht und damit in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzen können. Wer es aber dann doch ein weniger traditioneller möchte, der kann sich, quasi vorab, jetzt mit unser weihnachtlichen Lightbox ein klein wenig Festtagslaune herbei zaubern. Wir wünschen auf jeden Fall schon mal eine schöne Weihnachtszeit.

Sebastian Bentzin

Seit über 10 Jahren beschäftigt sich Sebastian von Hamburg aus mit den digitalen Medien. Als Social Media Manager von Westend61 nutzt er immer wieder die Möglichkeit, seinen Beruf und das persönliche Interesse für die Fotografie zu kombinieren.