Gestatten, Tania Cervián

Tania Cervián gehört noch nicht lange zum Westend61-Team. Die Spanierin hat uns mit ihren starken Porträts, oft von starken Frauen, restlos überzeugt. Alba Vitta hat für uns ein Interview mit Tania geführt, damit wir sie noch etwas genauer kennenlernen.

Hey Tania, schön, dass es mit dem Interview klappt. Erzähl mal: Wer bist du eigentlich?

Ich weiß nicht, ob ich diese Frage wirklich jemals beantworten kann (lacht). Aber gut, heute würde ich sagen, ich bin eine Frau voller Leidenschaft für Fotografie, Licht, Farben und Porträts. Ich mag das Außergewöhnliche an kleinen Dingen, lange Gespräche, Einfachheit und Menschen mit einem unverfälschten Wesen.

Wann hast du zum ersten Mal eine Kamera benutzt?

Das erste Foto machte ich, als ich sechs Jahre alt war. Es war ein Porträt meiner Eltern und meiner Schwester. Danach bekam ich eine analoge Kamera von meinen Eltern geschenkt, das typische Geschenk zur Kommunion. Ich habe es geliebt, meine kleine Schwester zu stylen und Bilder von ihr zu machen. Da die Entwicklung von analogen Bildern sehr teuer war, konnte ich jedoch nicht jeden Tag mit der Kamera herumlaufen. Später habe ich mich dann an den ersten digitalen Kompaktkameras versucht, bis ich mir schließlich, nach einiger Zeit und vielen Jobs, meine erste digitale Vollformat-Kamera leisten konnte.

Lizenzfreie Bilder von Tania Cervian
© Tania Cervian/Westend61

Was sind deine typischen Foto-Jobs?

Ich mache von Allem etwas. Hauptsächlich beschäftige ich mich aber mit Workshops, auch online, Peoplefotografie, wie zum Beispiel Hochzeiten oder Familien, und nun auch mit Stockfotografie.

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Was gefällt dir besonders an der Fotografie?

Am meisten bereiten mir Fotosessions Freude, die mich berühren und bewegen. Egal, ob es am Licht, wunderbaren Farben, einer liebevollen Familie oder einer Person liegt, die die Zeit stillstehen lässt, wenn sie in die Linse schaut.

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Was gefällt mir am wenigsten?

Da wären gestellte Fotos, die auf Hochzeiten etwa. Diese typischen Bilder, die dazu gehören, aber bei denen manch einer etwas verkrampft ist. Ein gezwungenes Lächeln ist irgendwie kein richtiges Lächeln.

Wie bereitest du dich auf Fotoshootings vor? Wie verläuft dein kreativer Prozess von der Idee bis zur Umsetzung?

Die Bilder fangen für mich beim Menschen an. Wer ist die Person, die ich fotografiere und wie will ich sie porträtieren? Dann denke ich über die Location und die Farbgebung des Shootings nach. Wieviel Zeit habe ich und welche Lichtsituation ist die passende? Wenn ich dann am Set bin, passiert alles wie im Flow. Ich halte mich nicht gern an Vorgaben, sondern gehe mit diesem Flow, der im Laufe eines Shootings meist von selbst entsteht.

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Was definiert deine Fotografie und unterscheidet sie von Arbeiten anderer Fotografen?

Ich weiß gar nicht, ob ich das selber beantworten soll. Ich höre häufig, dass ich viel Wert auf Licht und Farbe und die Ausdrucksstärke der von mir porträtierten Frauen lege.

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Was war ein einzigartiger Moment in deiner Karriere, den du nicht vergisst?

Das Schöne an der Fotografie sind die vielen besonderen Momente. Das bringt der Fotografenberuf einfach mit sich: magische Momente und tolle Menschen, die an deinem Leben teilhaben. Ein ganz besonderer Moment war eine Session in einem verlassenen Haus bei Sonnenuntergang. Ohne dass ich es vorhergesehen hatte, entstand eine wunderschöne Lichtsituation in dem Haus. Ein einzelner Sonnenstrahl fiel in den Raum und schuf eine cineastische Atmosphäre. Ich erinnere mich, dass ich dabei ein Gefühl immenser Spannung erlebte. Es war ein unvergesslicher Tag, an dem ich einige meiner Lieblingsmotive geschossen habe.

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Wie bist du zu Westend61 gekommen?

Im Gespräch mit einem Kollegen aus Granada — Javi Sánchez ist ein „Stock-Veteran“. Ich habe einen Workshop mit ihm gemacht und er riet mir dazu, mich bei Westend61 zu bewerben. Gesagt, getan!

Machst du einen Unterschied zwischen deiner persönlichen Arbeit und Stock-Fotografie, wenn du produzierst?

Bisher nicht, aber nun schon. Die meisten Bilder in meinem Portfolio entstammen Sessions mit einem künstlerischen Hintergrund. Da diese Bilder sich aber normalerweise weniger verkaufen, habe ich beschlossen meine Produktionen etwas kommerzieller auszurichten. Aufgrund der Covid-19-Situation konnte ich bisher allerdings erst zwei Shootings durchführen.

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Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Wenn wir ausnahmsweise einmal die Corona-Krise ignorieren, dann würde ich gerne weiter kreativ sein und das tun, was ich fühle und was ich bin. Ich möchte als Fotografin wachsen und weitere Dinge ausprobieren und entdecken. Zudem möchte ich den kommerziellen Touch in meiner Arbeit verstärken, da mir auch das erlauben wird weiterhin kreativ zu arbeiten.

Alba Vitta

Alba Vitta ist eine Fotografin aus Barcelona, Spanien. Neben der Fotografie kümmert sie sich um die Spanische Fotografen-Community von Westend61.