Digital Learning – so funktioniert die Bildungsrevolution

Die digitale Revolution hat nicht nur die Arbeitswelt und unsere Kommunikation verändert. Der Zugriff auf unbegrenzte Datenmengen und die vielfältigen Möglichkeiten virtueller Interaktion haben auch neue Wege zur Wissensvermittlung geebnet. Lernprozesse als fundamentale Voraussetzung menschlichen Lebens werden zunehmend in den digitalen Raum verlagert. „Digital Learning“ ist ein wichtiger Aspekt des Megatrends Digitalisierung.

Lizenzfreies Stockfoto, Frau, die einen Laptop benutzt, während sie zu Hause am Tisch sitzt
© Cavan Images/Westend61

Schon vor der Corona-Pandemie nutzten wir das Internet, um uns neue Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen: neue Kochrezepte, neue Übungen fürs Workout, Fotografie-Tutorials, Erlernen eines Musikinstruments… die Aufzählung ließe sich endlos fortsetzen. Im zentralen Lernort Schule hingegen war das Thema Digitalisierung hingegen etwas stiefmütterlich behandelt worden. Und in der Tat werden auch in Zukunft kein ausgeklügelter virtueller Raum ein Klassenzimmer und kein digitales Lerntool eine fähige Lehrkraft ersetzen können.

Schule, Fortbildung oder private Ambitionen – die Zukunft Des Lernens ist digital.

Großversuch Home Schooling

Doch dann die flächendeckenden Schulschließungen in der Corona-Krise: Home Schooling war die einzige Möglichkeit, in der Zeit des Lockdowns einen halbwegs geordneten Unterrichtsbetrieb aufrechtzuerhalten. Nach vielen Anfangsschwierigkeiten stellten sich Schüler und Lehrer zunehmend besser auf das virtuelle Lernen ein. Dieser unfreiwillige Großversuch sollte dem Trend „Digital Learning“ ungeahnte Schubkraft geben: Er bewies, dass Wissensvermittlung zumindest zeitweise auch online funktionieren kann. Das half Vorbehalte gegenüber digitalen Unterrichtsformen abzubauen.

Die Vermittlung wichtiger sozialer Fähigkeiten, die in einer „analogen“ Schulklasse stattfindet, kann der reine Digitalunterricht nicht ersetzen. Trotzdem wird das digitale Lernen eine immer größere Rolle spielen, und zwar nicht nur in der Schule, sondern auch in der beruflichen Fortbildung. Auch in der Arbeitswelt waren die Unternehmen durch die pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen gezwungen umzudenken und Vorbehalte gegenüber dem Home Office aufzugeben. Das wird auch nach der Pandemie Auswirkungen haben, und zwar nicht nur auf die Arbeitsprozesse in der Wirtschaft an sich, sondern auch auf die Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter. Denn digitale Technik ermöglicht es, künftig auf einen wesentlich größeren Erfahrungsschatz zuzugreifen, als er lediglich im eigenen Unternehmen gebündelt ist. Das Lernen im stillen virtuellen Kämmerlein kann also ungeahnte Horizonte eröffnen.

lizenzfrei, stockfoto, Mädchen sitzt in ihrem Zimmer und benutzt eine Virtual Reality Brille
© Rainer Berg/Westend61

Digitales Lernen wird wichtiger

Lebenslanges Lernen spielt in der modernen Wissensgesellschaft eine zentrale Rolle. Vorbei sind die Zeiten, als man einen Beruf lernte, den man dann ein Erwerbsleben lang ohne große Veränderungen ausübte. In einer globalisierten, technologisierten und digital vernetzten Welt ändern sich die Rahmenbedingungen des Lebens und Arbeitens rascher als früher. Der Erwerb neuer Fähigkeiten und Kenntnisse mithilfe digitaler Technik wird darum weiter an Bedeutung gewinnen. Das gilt natürlich nicht nur für Schule und Beruf, sondern auch für den Freizeitbereich.

Und auch nach dem Berufsleben kann „Digital Learning“ eine wichtige Rolle spielen. Wir leben in einer älter werdenden Gesellschaft, in der sich verstärkt die Frage nach Mitwirkungs- und Teilhabemöglichkeiten für Seniorinnen und Senioren stellt. Alte Menschen, die aufgrund gesundheitlicher Probleme in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, können beispielsweise über das Internet Hobbys pflegen, sich mit Gleichgesinnten austauschen und auf diese Weise ihre Fähigkeiten erweitern – eine wichtige Voraussetzung für seelische Gesundheit und geistige Frische im Alter.

Interessantes Thema für die Fotografie

Dies waren nur einige wenige Aspekte des Themas „Digitales Lernen“, und natürlich ist die Auseinandersetzung mit den sich ständig weiterentwickelnden Möglichkeiten digitaler Technik an sich schon ein Lernprozess für jede(n) Einzelnen(n): „Digital Learning“ betrifft in der einen oder anderen Form uns alle. Das macht das Thema zu einem interessanten Experimentierfeld für die Fotografie: Die Hauptzutaten „Menschliche Wissbegierde und Neugier plus digitale Technik“ lassen sich in unzähligen Situationen immer wieder neu variieren.

Hubertus Stumpf

Hubertus Stumpf weiß als langjähriger Zeitungsredakteur, dass ein guter Text nur die halbe Miete ist, wenn es darum geht, die Aufmerksamkeit der Leser zu gewinnen – genauso wichtig ist ein gutes Bild, das den Betrachter in den Text zieht. Der studierte Germanist ist ein Mann der schreibenden Zunft, beschäftigt er sich aber seit einiger Zeit auch verstärkt mit den Möglichkeiten der Digitalfotografie.