Immer wieder werden zunehmende soziale Kälte und Egoismus in der modernen Leistungsgesellschaft beklagt. Und in der Tat erweckt die fortschreitende Individualisierung manchmal den Eindruck, dass viele Menschen nur für sich leben und sich selbst der/die Nächste sind.
Doch darüber gerät leicht in Vergessenheit, dass es unter uns eine große Zahl von Menschen gibt, die jeden Tag ohne viel Aufhebens davon zu machen für andere da sind: Es sind diese stillen Helden des Alltags, die jeden Tag und oft von der Öffentlichkeit unbeachtet gute Taten vollbringen. Mit ausdrucksstarken Bildern von ihrer Arbeit kann man ihnen nicht nur ein Stück Anerkennung geben, sondern auch ein visuelles Signal des Miteinanders setzen.
Ein visuelles Signal für das Miteinander
Leistungsbereitschaft, Gewinnstreben und technischer Fortschritt sind wichtig für eine Industriegesellschaft; mindestens genauso wichtig ist aber der „soziale Kitt“, der sie zusammenhalten muss und der dafür sorgt, dass auch Schwächere nicht auf der Strecke bleiben: Das sind zum Beispiel die vielen Menschen, die sich beruflich oder ehrenamtlich für Alte, Kranke, Einsame und Benachteiligte engagieren, ihnen ihre Zeit und Empathie schenken und ihnen damit das Leben etwas leichter machen. Angesichts des demografischen Wandels gewinnt gerade das Thema „Pflege“ immer mehr an Bedeutung – und bietet ein großes Potenzial für gute Fotos.
In die Kategorie „Helden des Alltags“ gehören darüber hinaus all jene, die in kleineren und größeren Notlagen helfen: es sind die vielen Profis, deren Aufgabe darin besteht, einzugreifen, wenn etwas im weitesten Sinn nicht in Ordnung ist, also zum Beispiel Ärzte, Sanitäter, Feuerwehrleute oder auch Polizisten. Allzu oft werden ihre Dienste für selbstverständlich erachtet, bleibt ihnen die verdiente Anerkennung verwehrt oder sie werden sogar angefeindet.
Hierzu gehören auch diejenigen, die überaus notwendige, aber gemeinhin als unangenehm oder zu riskant angesehene Aufgaben erfüllen: tonnenweise Müll wegfahren, Straßen reparieren, den Abwasserkanal unter der Stadt instandhalten oder auch mal eine alte Fliegerbombe entschärfen; die Aufzählung ließe sich lange fortführen… All diese Menschen tun jeden Tag aufs Neue einfach, was getan werden muss, damit wir alle sicher und angenehm leben können.
Die Bilderbotschaft: „Du bist nicht allein.“
Die vielen Facetten dieses Wirkens für andere ist ein weites und fruchtbares Feld für Fotografen. Denn Helfen und selbstloser Einsatz sind emotionsbeladene Themenbereiche.
Gut komponierte Motive hierzu bedienen nicht nur unser Bedürfnis nach Vorbildern, an denen wir uns orientieren können; in der manchmal unübersichtlichen Komplexität des modernen Lebens geben sie uns auch ein sicheres Gefühl, das uns sagt: „Du bist nicht allein.“
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