Konkret statt komplex: Bildsprache mit klarem Fokus auf das Wesentliche

Die Bilder- und Informationsflut, der wir tagtäglich ausgesetzt sind, droht uns mitunter zu überfordern. Dann gilt es wieder Klarheit zu gewinnen. Dazu kann auch eine minimalistische Bildsprache beitragen, die mit Reduktion auf einfache Formen schnell den Blick auf das Wesentliche lenkt. Dieser Trend in der visuellen Kommunikation entspricht ähnlichen Strömungen in Architektur und Raumgestaltung, aber auch dem Trend zu einer einfachen, überschaubaren Lebensgestaltung.

© Westend61 / Cavan Images

Das zunehmend unüberschaubare Angebot an Waren, Konsumartikeln, Lebensstilen und Formen der Freizeitgestaltung in einer individualisierten Gesellschaft wird von vielen Menschen eher als Belastung denn als Bereicherung empfunden. Die freiwillige Verzichtshaltung Haltung „Weniger ist mehr“ ist Gegentrend zu dieser Übersättigung und Reizüberflutung. Folge ist eine kritische, distanzierte Konsumhaltung, die für unglaubwürdige, aber auch zu komplexe Werbebotschaften unempfänglich macht.

Darauf muss eine moderne Bildsprache reagieren. Einfache Formen, begrenzte Farbpaletten und klare Linienführung schaffen Struktur und Ordnung. Viel freier Raum in der Bildgestaltung wirkt entspannend auf das Auge. Diese Form der Bildkonzeption bietet die Möglichkeit, auch vielschichtige Themen konzentriert und zugleich ästhetisch darzustellen. Symbole oder bewusst herausgestellte Details sind wirkungsvolle Gestaltungelemente eines solchen Stils.

© Links: Westend61 / VISTA Collection / COROIMAGE , Mitte: © Westend61 / Mauro Grigollo , Rechts: © Westend61 / Petra Stockhausen

Das Ziel: Bildinhalte auf einfache, leicht verständliche Weise vermitteln. Denn auch mit einer „entschlackten“ Bildgestaltung kann man sich positiv von der Masse durchschnittlicher Bilder abheben. Dann sendet man seine Botschaft auf angenehm unaufgeregte und darum besonders wirksame Weise – weil man so dem Auge des Betrachters eine kleine Ruhepause verschafft.  Denn auch schlicht kann schön sein.

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Hubertus Stumpf

Hubertus Stumpf weiß als langjähriger Zeitungsredakteur, dass ein guter Text nur die halbe Miete ist, wenn es darum geht, die Aufmerksamkeit der Leser zu gewinnen – genauso wichtig ist ein gutes Bild, das den Betrachter in den Text zieht. Der studierte Germanist ist ein Mann der schreibenden Zunft, beschäftigt er sich aber seit einiger Zeit auch verstärkt mit den Möglichkeiten der Digitalfotografie.